Zum Inhalt springen

Loslassen

LOSLASSEN

Einige Bäume vor meinem Fenster verwandeln ihre Blätterkrone schon in eine kunterbunte Farbenpracht. Je trockener der Sommer umso farbiger die Blätter im Herbst, habe ich letztes Jahr gelernt, als ich nach dem nassen Sommer vergebens auf die Fülle der Farben gewartet habe und mir das Phänomen von einem Biologen erklären lies.

Es ist wie wenn diese Farbenpracht ein Ausdruck von Dankbarkeit wäre, in dem die Bäume schwelgen, bevor sie dann zum freudigen Loslassen übergehen. Mit welch erstaunlicher Leichtigkeit überlassen sie dann die Blätter schon einem sanften Windhauch. Manchmal, wenn der Wind stärker bläst, sieht es so aus wie wenn die Bäume, gemeinsam mit dem Wind einen wilden Tanz choreographieren würden. Eine Ode an›s Loslassen.

Der Herbst drückt die Kräfte des Metallelements würdevoll und überzeugend aus. Es ist die Zeit, in der sich die Kräfte nach inne zurück ziehen, nach innen sinken. Das aktive und interaktive Erleben im Aussen, das zum Sommer gehört, wird nun im Inneren verdaut, reflektiert und transformiert. In den alten Schriften wird die Kunst der Alchemie immer am Veredeln der Metalle erklärt.

Der Blick, der in der Hitze des bewegten Sommers von einem zum anderen hüpfte kehrt ein in die Innenschau, zur Orientierung und zur Erholung. Hier, geborgen im Vertrauen in die Pulsationen des Lebens, wird klar was gehen will, was gehen soll und es ist Zeit und Platz für Wertschätzung. Gelingt es uns, mit dieser beruhigenden, klärenden Energie mitzuschwingen oder halten wir fest an wie es war oder was war?

Der Baum weiss, dass keine Knospen wachsen können, wenn er die alten Blätter nicht fallen lässt. Uns Menschen gelingt das Loslassen nicht immer so natürlich und mühelos. Wir meinen manchmal besser zu wissen, was sein soll als der Weisheit des Momentes, wie er sich zeigt, zu vertrauen. Zugegeben muss der Baum sich wahrscheinlich nicht mit Gedanken und Gefühlen zu seinen Blättern herumschlagen. Er folgt dem natürlichen Entfalten seiner Natur. Können wir Wege finden wie wir trotz Gedanken und Gefühlen Zugang zu unserem natürlichen Entfalten finden, wie wir in Frieden mitschwingen können mit den Pulsationen des Lebens?

Gibt es Hilfsmittel, die uns dabei unterstützen? Gerade eben habt ihr eines praktiziert: Die Pulsation des Atems. Einatem; aufnehmen, annehmen, kleine Pause; anerkennen, wertschätzen, Ausatem; loslassen, weitergeben, kleine Pause; Stille.

Loslassen auf der physischen Ebene können wir auch Entgiften nennen. Loslassen al dessen, was uns nicht mehr dient, ja manchmal sogar schadet. In der Umwelt in der wir heute leben scheint angebracht, was viele ganzheitliche Ärzte sagen: «Es ist heute nicht mehr die Frage OB wir entgiften sollen sondern nur noch WANN wir entgiften sollen». Wir entgiften über 5 Kanäle: Die Blase, den Darm, die Haut, den Schweiss und den Atem. Uns ist meist nicht bewusst, wie wirkungsvoll das Entgiften über den Atem ist. Aber viele kennen das wohlig, klare Gefühl nach einem physischen Training, oder einem Spaziergang in der Natur, das nebst anderen Faktoren auch dem verstärkten Atmen zu verdanken ist. Medikamente und Alkohol zum Beispiel, entgiften wir zu 70% nur über den Atem.          Dann gibt es natürlich wunderbare Rezepte, die das Entgiften über Blase und Darm zur Freude werden lassen. Bestimmte Aufmerksamkeiten und Achtsamkeiten, ölen sozusagen die Scharniere der Türen des Loslassens.         Und Pulsationsübungen lassen uns immer tiefer in›s Vertrauen des Werdens und Vergehens sinken.

Nächster Ganztageskurs zum Thema Metallelement und seine Wirkkräfte in der Anwendung

findet am 9.November am LIKA statt https://www.lika.ch/qi-gong