ALLES IST DA
Es ist ein Sonntag.
Die Sonne hat den Zenit überschritten und wärmt die Erde mit einer wohligen Wärme.
Du sitzt entspannt in einem Gartenstuhl, der genau auf dich zugeschnitten,
höchste Bequemlichkeit ermöglicht.
Die Bäume hängen voller Früchte.
Du hörst die Vögel, die sich darin tummeln und das Summen der Bienen, die emsig Blütenpollen sammeln um ihn in schweren, süss triefenden Honig zu verwandeln.
Das Mittagessen, das frisch aus dem Garten auf den Teller kam, erfüllt dich und lässt dich doch in einer Leichtigkeit, die dich entspannt und erfrischt zugleich.
Es gibt nichts, das du tun müsstest, alles hat Zeit.
Wie geht es dir, wenn du diese Zeilen liest?
Atmest du tief durch und entspannst dich?
Wirst du ungeduldig und kribbelig?
Oder denkst du etwa;» pha schön wärs».
Das Gefühl, das sich einstellt, wenn du dich auf die oberen Zeilen einlässt, ist das Gefühl, das zum Erdelement gehört. Was empfindest du? Hast du ständig Sonntag oder hat es für Sonntage nur selten Platz in deinem Alltag?
Wenn du die Zeilen noch einmal liesst und das Gefühl darin aufkommen lässt, wird auch einfach verständlich, was passieren kann wenn dieses Element im Ungleichgewicht ist.
Wie wäre es, wenn es immer nur Sonntag wäre?
Im Idealfall würdest du dich ausgeruht und genährt fühlen und dir all deines inneren und äusseren Reichtums bewusst sein, dass du wie von selbst geben und teilen möchtest.
So würdest du mit einer inneren Zufriedenheit wieder in Bewegung kommen.
Bleibst du aber tagelang dort sitzen und geniesst ein Mittagessen nach dem anderen, dann würdest du schwer werden, träge und es würde immer schwieriger dich aus diesem Komfort heraus zu bewegen. Vielleicht würdest du dir der wunderbaren Fülle auch nicht mehr so bewusst sein und die Dankbarkeit könnte sich in Gewohnheit verwandeln.
Wie fühlt es sich an, wenn zu selten oder fast nie ein solcher Sonntag stattfindet?
Du könntest dich erschöpfen oder du könntest keine Muse haben, dir der ganzen Fülle bewusst zu sein, die sich da in deinem Inneren und und im Aussen üppig zeigt. Aus diesem fehlenden Bewusstsein könnten sich Sorgen entwickeln; habe ich genug, bin ich genug, wird es reichen, ist es gut genug, hat der andere etwas, was ich nicht habe?
Du könntest aber auch die Freude verlieren, weil da einfach keine Kraft mehr dafür da ist.
In der 5 Elementenlehre des Qi Gong ist das Erdelement in allen Übergängen und im Spätsommer zu Hause.
Es bietet uns immer eine Verschnaufpause, einen Moment des Innehaltens und Ankommens.
Innehalten, durchatmen, anerkennen was da ist, und mich von der Dankbarkeit dafür erfüllen lassen.
Ach wie schön, gibt es den Spätsommer und Sonntag ist immer dann, wenn wir entscheiden das heute Sonntag ist.
Nächster Kurstag zum Erdelement findet am 7. September am LIKA statt.
https://www.lika.ch/qi-gong